De Dictamno

Diptam

Dictamnus albus

„Der Diptam ... hat die Kräfte des Feuers und des Steins in sich, weil er wie der Stein hart ist in seinen Kräften. Und wie im Feuer Wärme hat, der aus ihm hervorgeht, so ist der Diptam kräftig gegen Krankheiten, über die er das Übergewicht hat.“

 

Es ist sehr bemerkenswert, dass Hildegard diese seltene Pflanze, die sicherlich bereits damals wie noch heute am Rande von Felsgebüschen und Trockenwäldern gewachsen ist, gekannt und beschrieben hat. Vielleicht leitet sich die Beschreibung der Charakteristika des Diptams von seinem Wuchsort an Felsen und von seinem intensiven, bei starkem Sonnenschein verbreiteten aromatischen Duft ab. Wusste Hildegard vielleicht schon, dass die attraktive Staude ihre Umgebung so stark ätherischen Ölen anreichern kann, dass ein entzündbares Gemisch entsteht und die Pflanze somit zum biblischen ‘brennenden Busch’ werden kann, ohne dabei Schaden zu nehmen?Neben dem Diptam gibt es in unserer Flora einige weitere Arten, die bereits zu Hildegards Zeiten selten waren, aber trotzdem in der ‘Physica’ erwähnt sind. Beispiele hierfür sind Hirschzunge, Haselwurz, Eibisch und Bärwurz.