De Weyt

Färber-Waid

Isatis tinctoria

„Der Waid ist kalt, und diese Kälte ist sehr scharf.“

Der Färber-Waid ist eine alte Kulturpflanze, die seit dem 9. Jahrhundert in Deuschland angebaut wurde, um blauen Indigo-Farbstoff zu gewinnen. Dieser Farbstoff ist jedoch bei den lebenden Pflanzen nicht zu sehen, erst nach dem Tod des Krautes entsteht er durch die enzymatische Spaltung der Vorstufen des Moleküls.
Die auffällige Pflanze, die heute an fast jedem Felsen im Mittelrhein- und Nahegebiet zu finden ist, kam erst durch die Kultur in unser Gebiet, ausgehend von den Anbauflächen hat sie sich dann ausgebreitet und bis in die heutige Zeit in der sich rasch wandelnden Landschaft gehalten.
Bei der Beschreibung des ‘Sunnewirbel’ ist nicht eindeutig geklärt, welche Pflanze damit gemeint ist. Im Mittelalter wurde diese Bezeichnung für die Wegwarte, das Sonnenröschen und den Löwenzahn verwendet - drei Arten, die ihre Blüten bzw. Blütenköpfe nur im Sonnenlicht voll entfalten.
Es gibt zahlreiche weitere Beschreibungen, bei denen nicht klar ist, um welche Pflanzen es sich handelt. So wurden bspw. mit den Begriffen Distel, Melisse oder Bibernelle jeweils mehrere Pflanzenarten bezeichnet. Auch wurden nahe verwandte Arten häufig nicht unterschieden.
Da in der ‘Physica’ keine Erkennungsmerkmale der einzelnen Arten genannt sind, lässt sich aus der Beschreibung nicht immer auf die Artzugehörigkeit der Pflanzen rückschließen.