De Wermuda

Wermut

Artemisia absinthium

„Der Wermut ... ist der wichtigste Meister gegen alle Erschöpfungen. ... Wer von starker Lähmung geplagt wird, ... der werde damit neben dem Feuer gesalbt, und er wird geheilt werden.“

 

In der ‘Physica’ ist der Wermut eine der am universellsten anwendbaren Pflanzen gegen jegliche Form von Erschöpfungen, gegen vielfältige Schmerzen, Gicht, Erkrankungen der Eingeweide, gegen Melancholie und sogar gegen Lähmungen. Die Pflanze wurde wegen dieser vielfältigen Anwendungen im Mittelalter häufig in Gärten kultiviert, außerdem wurde sie zur Gerschmacksverbesserung dem Wein zugesetzt.

Durch seinen hohen Gehalt an dem Giftstoff Thujon zählt der Wermut jedoch zu den starken Giftpflanzen. Der Genuß von Absinth, vor allem in alkoholischen Auszügen, hat in zahllosen Fällen zum geistigen und körperlichen Verfall der Nutzer geführt.

Der Wermut ist eine von vielen Arten, die vor Jahrhunderten als Gartenpflanzen in unser Gebiet kamen und dann verwildert sind. Er ist heute noch recht häufig in den brachgefallenen Weinbergslagen am Mittelrhein zu beobachten. Weitere Beispiele für eingebürgerte Gartenflüchtlinge sind Osterluzei, Blasenkirsche und der noch immer an der Burg Klopp wachsende Garten-Kerbel.