De Heylheubt

Colchicum autumnale

„In ihr ist weder Heil noch Gesundheit ... Wenn der Mensch sie isst, ... stirbt er oft, weil [dabei] mehr Gift als Gesundheit ist“

Die hübsche, erst im Spätsommer blühende Pflanze ist in den feuchten Wiesen und Wäldern der Binger Umgebung zuhause. Sie zählt durch ihren Gehalt an dem Nervengift Colchicin zu den giftigsten Pflanzen unserer heimischen Flora. Wie bei der Herbstzeitlose, so warnt Hildegard auch bei anderen stark giftigen Pflanzen, bspw. bei Schierling, Tollkirsche oder Gift-Lattich, vor der Nutzung zu Heilzwecken. Bei anderen Giftpflanzen wie Attich und Bittersüßem Nachtschatten empfiehlt sie nur die äußere Anwendung. Dies ist sehr bemerkenswert, da andere mittelalterliche Heil- und Pflanzenkundler starke Giftpflanzen noch häufig anpreisen und in damaliger Zeit sicherlich viele Vergiftungen durch Pflanzen aufgetreten sind.