De Herba Aaron

Aronstab

Arum maculatum

„Und wenn ein Mensch so unter Gicht leidet, dass alle Glieder versagend fallen, und dass seine Zunge beim Sprechen versagt, dann sollen ihm sogleich Blätter des Aronstabs ... gegeben werden, und die Gicht wird weichen.“

 

Beim stark giftigen Aronstab folgt die heilkundliche Anwendung dem Simileprinzip, bei welchem Krankheitserscheinungen mit einer Pflanze behandelt werden, die ähnliche Symptome verursacht. Der Aronstab enthält den Wirkstoff Aroin, der - mitunter tödlich verlaufende - Lähmungen des Zentralnervensystems hervorruft.
Weitere Giftpflanzen, die nach dem Prinzip ‘Gleiches mit Gleichem’ zur Bekämpfung starker Leiden eingesetzt und als solche bereits von Hildegard empfohlen werden, sind Esels-Wolfsmilch und Rote Zaunrübe.
Der Aronstab ist eine Pflanze der Buchenmischwälder auf guten, tiefgründigen Böden. Bemerkenswert ist seine außergewöhnliche Blütenbiologie. Die männlichen und weiblichen Blüten stehen in einem kolbenartigen Blütenstand, der von einem tütenartigen Hochblatt umgeben ist. Durch den Geruch angelockt, fliegen oder fallen Insekten in das Behältnis und können dieses erst wieder verlassen, nachdem sie die Blüten bestäubt haben.