Quercus robur (Stiel-Eiche) und Quercus petraea (Trauben-Eiche)
„Die Eiche ist kalt, und sie ist hart und bitter, und doch ist weniges an ihr wirklich brauchbar. Und sie bezeichnet die Liederlichkeit.“
Sehr überraschend ist die äußerst negative Bewertung der Eiche durch Hildegard von Bingen. Immerhin war die Eiche der bedeutendste Baum für die Bevölkerung des Mittelalters. Sein Holz lieferte nicht nur Brennmaterial, sondern auch äußerst robustes und dauerhaftes Bauholz. Die Eiche war eine unverzichtbare Futterquelle für die Waldweide, mit Eicheln wurden die Schweine im Wald gemästet. Schließlich lieferte der Baum mit der Gerberlohe einen Grundstoff für die Lederherstellung.
Allerdings hatte die Eiche zugleich eine herausragende Bedeutung im heidnischen Kult, die Germanen weihten besonders mächtige Eichen dem Kriegsgott Donar. Möglicherweise erklärt sich hieraus die starke Ablehnung des wertvollen Baumes durch Hildegard.